Grieche, Mexikaner oder mit Banane

Veröffentlicht von Musikverein Ringingen am

Fladenzeit in Ringingen: Füllungsspezialist Wolfgang Püschner und die Pfannenschwinger Tobias Knoch, Daniel Patan, Thomas Felk und Lukas Stöferle (von links) bei der Arbeit.

Zwei Allgäuer, einen Griechen und zweimal Flädle, ruft der Helfer des Musikvereins Ringingen in die Küche. Sofort machen sich fleißige Hände daran, das bestellte herzurichten. In einer anderen Ecke sind andere Mitstreiter mit dem Kontrastprogramm beschäftigt: Liebevoll garnieren sie Pfannkuchen mit Banane, Vanilleeis sowie einigen Spritzern Schokoladensoße.

In dem für dieses Wochenende ans Musikerheim angebauten Küchenzelt haben die „Abteilungen“ ebenfalls alle Hände voll zu tun:  Pommes und Schnitzel brutzeln sowie des Schwaben liebste Fladen ausbacken. Die aufgehäuften Pfannkuchen-Türme haben keine Chance zu wachsen, so rasch werden sie abgegriffen und zur Weiterverarbeitung in die Küche transportiert.

Zum 10. Mal hat am Wochenende der Musikverein zum „Pfannkuchenfest“ gerufen. Und wieder einmal wurde es ein Riesenerfolg. „Das tolle Ausflugswetter hat uns mächtig in die Karten gespielt“, freute sich der Vorsitzende Joachim Trapp über den Andrang an den beiden Tagen.

Er erinnert sich noch gut an die Geburtsstunde des Fests. Seinerzeit hatte der Verein gerade einen neuen Proberaum an das Vereinsheim angebaut. Ein bis zu 80 Spieler umfassendes Höchststufenorchester und etwa ebenso viele in Ausbildung stehende Musiker brauchen schließlich adäquaten Platz.

Mit dem gemeinsam mit dem Sportverein ausgerichteten „Herbstfest“ gab es zwar eine ergiebige Einnahmequelle. Was aber, wenn dieses Fest einmal nicht so gut läuft, meinte der damalige Dirigent Hans-Peter Hirling und gab die Antwort selbst: „Dann stehen wir mit einem Haufen Schulden da.“ Hirlings Lösung: ein Pfannkuchenfest. Die Idee hatte er von einer Wirtschaft in Grötzingen, die Pfannkuchen mit Kartoffelsalat und Apfelmus auf der Speisekarte hatte.

Etliche Ausschussmitglieder waren skeptisch. Pfannkuchen? Auch mit entsprechenden Belägen mache so einer doch keinen gestandenen Schwaben satt! Die Jüngeren wie Trapp und sein Vize Thomas Felk hingegen waren sofort überzeugt und machten sich daran, das Gegenteil zu beweisen. An mehreren Wochenenden traf man sich zum Probekochen.

Ungeniert wurden Füllungen kreiert. Etwa Gyros mit Schafskäse (der Griechische), Hackfleisch, Mais und scharf gewürzt (der Mexikaner) oder Schinken, Speck und Zwiebel (der Allgäuer). Die meisten kamen im Team sofort gut an und sind bis heute im Programm. Ebenfalls bis heute verantwortlich für die Füllungen ist Hobbykoch Wolfgang Püschner. Kiloweise stellt er sie an beiden Tagen frisch her.

Das Fest lebt ohnehin vom Einsatz unzähliger Ehrenamtler. Ob aktiver Musiker, Jugendlicher oder Helfer von außerhalb des Vereins: „Es ist unglaublich, wer hier alles mit vollem Einsatz dabei ist“, bedankt sich Trapp.

Schlussendlich wird nach der 10. Auflage auch der Kassierer strahlen, denn zuhauf strömten die Besucher aus der ganzen Region aufs Hochsträß. „Es war gigantisch. Es tut richtig gut, wenn unsere Mühe auf diese Art anerkannt wird“, sagte Trapp.

1200 Eier landen in der Pfanne

Verbrauch Das Pfannkuchenfest des Musikvereins Ringingen ist in der Küche eine Materialschlacht. Der diesjährige Wareneinsatz: 1200 Eier, 100 Kilogramm Dinkelmehl und 120 Liter Milch. Und für Belag und Beilagen verarbeiteten die ehrenamtlichen Helfer eine Palette Gemüse und Salat sowie 10 Kilogramm Erdbeeren und 25 Kilo Bananen – letztere für die Dekoration.

Erschienen: 09.04.2018, Südwest Presse
Autor: Franz Glogger
Foto(s): Franz Glogger