Ringinger Hoba

„Flaches Haumesser mit vorn aufgesetzter, nach unten gebogener Nase zum Schlagen, Heranziehen und Bündeln von Reisig, das vor allem zum Anfeuern und Schüren verwendet wird.“

Hermann Wax aus „Etymologie des Schwäbischen“ und Klaus Unseld, Ringingen

Seit wann die Ringinger den Spitznamen „Hoba“ tragen ist auch den Heimatforschern nicht bekannt, aber wohl bereits schon vor dem ersten Weltkrieg. „Möglicherweise wurden die Ringinger zu „Hoba“ weil der Wald rund um Ringingen bis 1804 zum Holzschlag frei gegeben war“, vermutete einst unser Heimatforscher Klaus Unseld. Doch seine Hoffnung ein altes Wappen mit einem solchen „Hoba“ zu finden, habe sich bisher leider nicht erfüllt.

Heute ist von der ehemaligen Mühsal des Reisigmachens in Zeiten der Zentralheizung nicht mehr viel übrig geblieben. Dennoch wird der „Übername“ auch in der Neuzeit durchaus mit Stolz getragen. Die Ringinger haben ihren eigenen Charakter. Selbstbewusst und stolz, manchmal mit Ecken und Kanten, aber ohne überheblich zu sein, was man mit diesem handfesten Werkzeug durchaus in Verbindung bringen könnte.

Beim Kreismusikfest 1983 erhielten die Musiker des Musikvereins erstmals einen „Hoba-Anstecker“ im Miniaturformat, der seither die Uniform eines jeden Musikers schmückt und so die Identifikation mit dem „Nationalsymbol Hoba“ herausstellt.

Bereits im Jahre 1980 wurde vom Dirigenten Hans-Peter Hirling zur Ehre des „Hoba“ der Ringinger „Hoba-Marsch“ komponiert, welcher beim ersten „Hemdglonkerumzug“ durch Ringingens Straßen 1981 uraufgeführt und auch mit einem Text zum Mitsingen versehen wurde (Noten mit Text: Hobalied). Dieser wird bis heute von der Musikkapelle bei ihren Auftritten gespielt und in Ringingen, um Ringingen und um Ringingen herum gerne gesungen und gehört.

Als es im Jahr 2003 nach Fertigstellung der Ortsumfahrung um die Gestaltung des Kreisverkehrs Richtung Oberdischingen ging, kam im Ortschaftsrat der Wunsch nach einem „dorftypischen Element“ auf, das den Kreisverkehr schmücken sollte. Der Ulmer Künstler Herbert Volz legte seinen „Hoba-Entwurf“ vor, welcher durch die Ringinger Schlosserei Francesco Strazzieri umgesetzt wurde und seither diesen Kreisverkehr zu einem richtigen Schmuckstück macht.

…in Anlehnung an einen Artikel vom 09.09.2004 in der Schwäbischen Zeitung über die Einweihung des neuen Kreisverkehrs

Hoba Kreisel