Die Lederrebellen lassen es im Ringinger Festzelt richtig krachen

Veröffentlicht von Musikverein Ringingen am

Das 40. Herbstfest von Musik- und Sportverein startet mit einer fulminanten Spaßparty und bringt die Gefühle des Publikums zum Überlaufen

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Die Lederrebellen ließen es am Freitagabend im Ringinger Festzelt krachen.

Ringingen / sz Musik- und Sportverein in Ringingen haben allen Grund zur Freude. Ihr 40. Herbstfest hat am Freitag einen fulminanten Start hingelegt. Die Lederrebellen aus dem Allgäu waren zum Auftakt ab 20.30 Uhr angesagt. 21.05 Uhr: Der Vorhang mit dem Bild der elfköpfigen Band fällt, und auf der Bühne geht die Show live ab.

Ihrer Aufgabe, die Leute im Zelt möglichst schnell in die richtige Stimmung zu versetzen, kommen die die vom Cannstatter Wasen auf großes Publikum eingestellten Showmusiker umgehend nach. Ihr Motto „Blasrock, Volksmusik & Partykracher“ spielen sie dabei von Anfang an voll aus. Da geht es nicht an, zu warten, bis dem einen oder anderen danach ist, sein Bier im Stehen statt im Sitzen zu schlürfen. Nein, wie im Wasenzelt muss alles gleich auf die Beine und die Bänke, zumindest in der Front vor der Bühne und bis sechs Tischreihen danach. Dahinter sitzen eh die etwas betagteren Generationen ab 40 und schlucken ihr Bier gemütlich. Was vorne auf und vor der Bühne abgeht, bekommen sie höchstens akustisch mit. Alles zusammen befinden sich nach Einschätzung des Musikvereinsvorsitzenden Joachim Trapp rund 1400 Leute im Zelt. Davon geben sich gleich von Beginn an eine größere Anzahl links und rechts an Bierausschank und Bar einen Stehempfang.

Die direkt vor der Showbühne hocken, hält es nicht lange in Ruhestellung. „Alles auf die Bänke!“ lautet die von Hannah (Gesang), Andi (Gesang, Steirische Harmonika & Trompete), Stefan (Gesang) und Atze (E-Gitarre, Trompete & Gesang) ausgegebene Devise. Der scharfe Sound der vier Blechbläser Christian (Trompete), Johannes (Trompete), Basti (Saxophon) und Thomas (Posaune & Bariton) treibt das Publikum in die Höhe. Da stehen sie nun und brüllen lauthals und begeistert „Skandal im Sperrbezirk“ nach. „Zicke, zacke“ fallen die letzten Hemmungen. „Das geht ab, und wir feiern die ganze Nacht“, tönt es von der Bühne. „Geht’s euch gut?“, fragt der um das körperliche und seelische Wohl der Leute im Alter von zehn bis 70 Jahren besorgte Frontmann. Ein mehrhundertfaches „Jaaa!“ kreischt ihm entgegen. Dann geht der Vierer- oder Fünferbob auf die Bahn. Bei den Mädels auf der einen Seite gleitet er etwas langsamer in die Kurven, die Jungs auf der anderen fahren ziemlich scharf drauf ab. „Heidd is so a scheenr Dag“, singt alles im Vollgefühl des lustbetonten Wohlseins. Dieses wird mit erregenden Rhythmen unterfüttert von Paul (E-Bass, Tuba & Remote Keys) , Michi (Schlagzeug) und Thilo (Keyboard).

Nach „Schatz, schenk mir ein Foto“, „Sweet Caroline“ und „Ei, dat is prima, vivat Colonia“ wagen sich die ersten Mädels zum Paartanz auf den hölzernen Bretterboden zwischen Bühne und Publikum. „Atemlos durch die Nacht“ ist als Überlebenstraining angesagt. Bei Andreas Gabaliers „Holi Olio“ läuft bei vier lederbehosten Jungs der Gefühlsbehälter über und sie vollführen genau die Show vor der Bühne, die man sich droben wünscht. Alles hebt „Die Krüge hoch!“, und „Habt ihr Lust?“ ist die freudig bejahte Frage an der richtigen Stelle.

Erschienen: 11.09.2016, Schwäbische Zeitung
Autor: Kurt Efinger
Foto(s): Kurt Efinger