Musikverein Ringingen spielt in der Höchststufe

Veröffentlicht von Musikverein Ringingen am

Jahreskonzert in der Birkenlauhalle erfüllt alle Erwartungen – Begeistertes Publikum applaudiert stehend

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Ringingen / sz Eine Superleistung hat der Musikverein Ringingen am Samstag beim Jahreskonzert in der Höchststufe mit „Perseus“ von Satoshi Yagisawa und der Ouvertüre zu „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach abgeliefert. Mit drei weiteren anspruchsvollen Werken bewegte sich die hervorragend geschulte und entsprechend auftretende Blaskapelle ebenfalls auf hohem Niveau.

Sein zweites Jahreskonzert hat Matthias Hirling – wie vor einem Jahr das erste – bravourös gemeistert. Unter seiner souveränen Leitung zeigten sich die 71 Bläser und Schlagwerker in der Birkenlauhalle wieder einmal in Bestform.

Als Einstieg in die Programmfolge hatte Hirling „Mount Everest“ von Rossano Galante gewählt. Dabei entfaltete sich nach sanfter Einleitung ein ungewöhnlich runder und ausgewogener Orchesterklang.

Chorische Vokalisten nach antikem Vorbild mischten sich bei „Perseus“ in die Klangharmonie, ehe die dramatische Kampfschilderung von Orchester und Dirigent alles abverlangte. Konzentriert folgten die Musiker der einsatzgenauen Leitung.

Ebenfalls in der griechischen Mythologie, allerdings mit satirischem Unterton, bewegt sich die Ouvertüre zur Operette „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach. Deren mitreißende Melodik entfaltet ihre zündende Dynamik allerdings nur, wenn sie wie in Ringingen mit der erforderlichen Präzision effektvoll wiedergegeben wird. Das hatte Klasse und Schwung sowohl in den Solopartien wie in der orchestralen Fülle. Eine besondere Wohltat fürs Gehör war der Walzer und am Schluss der im Original als „Galop infernal“ bezeichnete Can Can. Jubelnder Applaus entließ die tüchtigen Musiker in die Pause.

Musikalische Vitalität kennzeichnete die Wiedergabe der Musik zum Monumentalfilm „Gladiator“ von Hans Zimmer im Arrangement von Erick Debs. Römische Helme setzte sich dazu die mit Schlaginstrumenten bewaffnete hintere Reihe auf.

Bei der sinfonischen Rock-Ouvertüre „Canterville Ghost“ von Markus Götz huschte das Gespenst geheimnisvoll durch die Szene. Eine spritzige Nummer stellte am Schluss „Toto in Concert“ von Thomas Asanger dar. „Am Ende einer langen Reise darf ein Marsch nicht fehlen“, kündigte Matthias Hirling „Einzug der Gladiatoren“ von Julius Fucik als Zugabe an. Stehend applaudierte das begeisterte Publikum und bekam als zweite „Die Regimentskinder“, ebenfalls von Fucik.

Eröffnet wurde der Konzertabend durch die 51-köpfige Jugendkapelle unter der Leitung von Sara Frank. Schon hier zeigte sich, dass im MV Ringingen eine Menge Zukunftskapital steckt. Zur kontrollierten Explosion brachte der Nachwuchs „Dynamite“ von Robert Finn. Schaurige Klänge verbreitete „A Little Suite of Horror“ von Thomas Doss. Gletscher und Eisberge standen für die Klimaerwärmung in „Schmelzende Riesen“ von Armin Kofler. Eine Atmosphäre von Strand und Sonnenschein vermittelte die Zugabe „Atlantic Avenue“ von James L. Hosay.

Mit der silbernen Ehrennadel des Blasmusikverbands Baden-Württemberg ehrte Kreisverbandsvertreter Rupert Braig für 20 Jahre Friederike Munding. Mit goldenen Nadeln und Urkunden für 30 Jahre zeichnete er Richard Füller, Uwe Kottmann und Sandra Unsöld aus.

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Erschienen: 08.03.2016, Schwäbische Zeitung
Autor: Kurt Efinger
Foto(s): Kurt Efinger