Tausende Gäste besuchen das 40. Ringinger Herbstfest

Veröffentlicht von Musikverein Ringingen am

Es hat alles gepasst am Wochenende: Wetter, Programm, Besucher, Stimmung. Am Montag endet das 40. Ringinger Herbstfest mit dem Kinderfest.

2016_herbstfest_foto-swp

Tausende Besucher feierten am Wochenende das 40. Ringinger Herbstfest. Zum Auftakt am Freitag spielten die Party-Alpenrocker „Lederrebellen“ auf dem Festplatz. Weiter ging es am Samstag mit dem Abend der Vereine und am Sonntag stand das „Kuhfladenroulette“ im Mittelpunkt. Am Montag endet eins der größten Zeltfeste der Region mit dem Kinderfest und dem Ausklang mit dem MV Ringingen.

Auf dem Hochsträß lebt es sich im Allgemeinen recht beschaulich. So auch in Ringingen. Doch einmal im Jahr steppt dort der Bär: beim großen Herbstfest, das Musik-und Sportverein gemeinsam veranstalten. Aus der ganzen Region pilgern dann Freunde des deftigen Essens und zünftiger Blasmusik in den Erbacher Teilort. Nicht anders war es bei der 40. Auflage am Wochenende, die wieder tausende Gäste nach Ringingen lockte.

Seit der ersten Auflage vor 40 Jahren dürften inzwischen an die 200 000 Besucher zu dem beliebten Fest in den Erbacher Teilort gekommen sein. Das und einiges mehr erzählten Alfred Ihle, Reiner Höcker und Walter Höcker beim bunten Abend am Samstagabend im Festzelt. Der Alb-Donau-Kreis zähle an die 196 000 Einwohner. „Damit haben wir seit 1977 den gesamten Landkreis einmal mit Metzelsuppe versorgt“, rechnete Ihle vor.

Und besagte Metzelsuppe ist eine der Attraktionen des Herbstfestes schlechthin: Kesselfleisch, Blut- und Leberwürste türmen sich mit einem kräftigen Schlag Sauerkraut zu einer habhaften Delikatesse auf dem Tellerr. Fünf große holzbefeuerte Kessel, wie man sie früher zum Wäschekochen verwendete, sind dazu im Einsatz. Schließlich soll stets genug dampfendes Kraut, gebrühte Würste und Fleisch  für die Gäste bereit sein. Ihle und seine Kumpanen nannten auch hier Zahlen. 15 Sauen – „solche, als Sauen noch Sauen waren und nicht am Hungertuch nagten“ – mussten im Schnitt für ein Fest ihr Leben lassen. Aneinandergereiht würden die verspeisten Würste 20 Kilometer einnehmen,  und stapelte man die Dosen Sauerkraut aufeinander, die dazu serviert wurde, wäre der Turm gut 1000 Meter hoch.

Doch für ein Fest, das aus Ringingen, ja der ganzen Region nicht mehr wegzudenken ist, wie Ortsvorsteher Georg Mack meinte, mehr als eine Schlemmerei zu machen, braucht es Helfer. Praktisch das ganze Dorf ist im Einsatz, ob sie den überbordendem Blumenschmuck herstellen, Auftritten einstudieren oder tagelang im Arbeitseinsatz sind hinterr Theken und in Küchen. Diesen Helfern ist es zu verdanken, dass die Gäste trotz der vielen Leute eine familiäre Atmosphäre verspüren. So hob auch Bürgermeister Achim Gaus beim Fassanstich am Samstag den ehrenamtlichen Einsatz hervor und wünschte „diesem einmaligen Fest“ noch viele, ebenso erfolgreiche Wiederauflagen. Einen praktischen Dank brachte die Chefin der Ulmer Gold Ochsen Brauerei Ulrike Freund als langjährige Partnerin des Festes mit: ein Gutschein über 400 Liter Freibier für ein Helferfest. Der Vorsitzende des Musikvereins Joachim Trapp versicherte, dass nicht ein Schluck auch nur in die Nähe des Verfallsdatums komme. „Wer uns kennt weiß, dass der Vorrat nicht lange hält“, sagte Trapp. Sein Mitstreiter in punkto Fest-Organisation, Reiner Bertsch vom Vorstandstrio des Sportvereins, strahlte angesichts des guten Verlaufs vier Tage mit dem guten Wetter um die Wette. Ob bei der Wasen-Kultband „Lederrebellen“ am Freitagabend oder am Samstag: Das Zelt war voll, die Stimmung prächtig, und am Ausschank und an der Essensausgabe brummte das Geschäft. Der Sonntag mit Festgottesdienst – erstmals gefeiert von Pfarrer Joachim Haas – und dem beliebten Kuhfladenroulette  ist inzwischen ohnehin ein Selbstläufer. „Wir sind sehr zufrieden. Vielleicht am wichtigsten aber: Wir hatten keine Zwischenfälle. Denn was so ein Fest überhaupt nicht braucht, ist irgendwelcher Ärger“, sagte Bertsch.

Am Montag geht das Herbstfest zu Ende. Ab 13.30 Uhr ist kleiner Zeltbetrieb. Zunächst stehen beim Kinderfest mit Spielen, Auftritten der Jugend und etlichen Überraschungen die kleinen Festbesucher im Mittelpunkt. Ab 16 Uhr wird dann wieder Metzelsuppe angeboten. Für Unterhaltung sorgt die Jugendkapelle Ringingen, zum Ausklang ab 18 Uhr spielen die Großen.

Erschienen: 12.09.2016, Südwestpresse
Autor: Franz Glogger
Foto(s): Franz Glogger