Das ganze Wochenende volles Haus

Veröffentlicht von Musikverein Ringingen am

Dirigent Matthias Hirling singt beim Auftritt des MV Ringingen die „Hoba“-Hymne. Die Ringinger tragen den Spitznamen „Hoba“ – ein gebogenes Messer, zum Bündeln von Reisig.

Mit dem Ende der Ferien scheinen Menschen allenthalben dem Schulanfang und dem Herbst entgegenzufiebern. Ringingen ganz besonders, denn der Zeitenwechsel ist dort mit dem vom Musik- und Sportverein gemeinsam auf die Beine gestellten Herbstfest verbunden. Doch wieviel Arbeit und Eventualitäten auch damit einhergehen – die Region lässt die Hochsträßler nie allein. Gäste strömen zuhauf in das Festzelt.

So auch an diesem Wochenende, beim 42. Herbstfest. Bereits am Freitag beim „One Night Clubbing“ mit den DJs Philhouse und Olde war die Bude mit 2000 Besuchern voll. „Die Stimmung war super bis in die späte Nacht“, sagte SV-Vorstandsmitglied Susanne Amann.

Am Samstag ging es gerade so weiter. Als die Kirchturmuhr von St. Mariä Himmelfahrt 18 Uhr läutete – der offizielle Beginn des Festabends – war das Zelt bereits stattlich gefüllt. Pfarrer Otto Mack – ein geborener Ringinger und nun seinen Ruhestand in Dellmensingen genießend – staunte nur so, als er etwas später eintraf. „Was ist denn hier los. Da musst du ja schon zum Anfang des Fests schauen, dass du noch einen Platz kriegst“, meinte er überrascht. Mit drei satten Schlägen erledigte Bürgermeister Achim Gaus routiniert den Fassanstich. Anschließend machten Gruppen des Sportvereins in einer tollen Show ein Drama öffentlich, das sich bislang unter dem Mantel des Schweigens im Vorfeld des Festes abgespielt hat. War die offizielle Version, dass Ortsvorsteher Georg Mack im Sommer seine in den USA studierende Tochter besuchte, hatte er scheinbar ein wesentlich größeres Abenteuer zu bestehen.

Denn vor einigen Wochen hatte der Chefkoch von Metzelsuppe, Kesselfleisch und Co. festgestellt, dass das Gewürz für das Sauerkraut ausgegangen war. Und das Geheimrezept dafür gibt es nun mal nur in den Staaten. Selbstlos stürzte sich Mack in das Abenteuer, das die Zuschauer anhand der von Michele de Veer, Tjark Rasche und Daniel Höcker ausgedachten Show nacherleben konnten. Szenenapplaus und ein donnernder Beifall belohnten die Akteure.

Zeltgottesdienst, Kuhfladen-Roulette und Unterhaltung mit dem Musikverein sowie den „Schönis“ garantierten auch gestern ein stets gefülltes Festzelt.

Zwei Voraussetzungen gebe es für ein erfolgreiches Fest, sagte Georg Mack in seiner Ansprache am Samstag. Man müsse seine Gäste mögen und selber Freude am Fest haben. Bei beidem könne er für seine „Renger“ die Hand ins Feuerlegen, erklärte er und dankte zugleich den Helfern. „Dass seit so vielen Jahren so viele gemeinsam einen so großen Aufwand betreiben, beweist eine funktionierende Dorfgemeinschaft.“

Erschienen: 10.09.2018, Südwest Presse
Autor: Franz Glogger
Foto(s): Franz Glogger